Die Gemeinde Ammerbuch will in Altingen das vorhandene Gewerbegebiet Hagen 1/2 vergrößern, es wird dann als Hagen 3/4 mehr als doppelt so groß sein. Immer nach dem Motto : Viel Gewerbefläche gibt viel Gewerbesteuer. Diesem Trugschluß unterliegen viele Gemeinden, aber vielen Experten ist heute klar, das dieser Zusammenhang so nicht mehr gilt (siehe Gewerbeflächenstudie des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein: Gewerbeflächenstudie RVMO). Aber diese Erkenntnisse wollen die Gemeinden nicht akzeptieren. Sie hängen an ihrer engstirnigen Kirchturmpolitik und schauen bewußt nicht über den Tellerrand hinaus. Die zur Verfügung stehenden Gelder werden immer knapper, die Aufgaben für die Gemeinden nicht weniger (Schulen, Kita … usw.). Jede Gemeinde hält Gewerbeflächen vor, investiert in die Infrastruktur und hofft, sie kann anderen Gemeinden das Wasser abgraben. Sinnvoller wäre eine Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinaus, gemeinsame Nutzung von Resourcen. Das wäre ein Schritt in die Zukunft, wie es auch im Landesentwicklungsplan gefordert wird. Stattdessen nimmt man das Risiko in Kauf, mit der ungehemmten Bauwut von heute die Grundlage für Industriebrachen von morgen zu legen.
Schaut man sich die Flächenverteilung von Wohngebieten zu Gewerbeflächen in Altingen an, so betragen die künftigen Gewerbeflächen etwa die Hälfte der heutigen Wohnbebauung. Nimmt man die rot umrandete Fläche der neuen Erddeponie (ehemaliger Gipsbruch) dazu, wird das Verhältnis noch ungünstiger.
Grundlage : Topographische Karte 1:50000 – Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, vom 13.9.2010, Az.: 2851.2-D/7631